Rund zwei Jahre nach dem offiziellen Start des Touristischen Arbeitskreises Gießener Lahntäler waren die Kommunalpolitiker der Region eingeladen, um sich über Strategien, Projekte und Entwicklungschancen zu informieren und gemeinsam zu überlegen, was es braucht, um den Tourismus im Nordkreis weiter voran zu treiben.
Die sechs Kommunen hatten gemeinsam mit Anna Erb, Projektbeauftragte des Touristischen Arbeitskreises und Philipp Borchardt, Geschäftsführer vom Lahntal Tourismus Verband e.V. nach Buseck geladen, um Bilanz über die bisherige, durch LEADER geförderte, Anschubphase zu ziehen und neue Perspektiven auszuloten. Neben den Bürgermeistern fanden sich Mandatsträger aus allen Kommunen zusammen und erhielten zunächst einen Einblick über die Arbeit der vergangenen zwei Jahre. Es gab viel positives zu berichten, wie beispielsweise den Aufbau der Touristischen Website für die Region (www.giessener-lahntaeler.de) und des neuen Logos, die Einführung eines Destination Management Systems, das die Pflege und Ausspielung von Informationen deutlich vereinfacht, oder aber auch die Gründung des Kulturnetzwerks und dem daraus resultierenden Veranstaltungsformats „Kultur im Fluss“. Dabei wurde aber auch kritisch auf das geblickt, was bisher noch nicht erreicht wurde. Es wurde festgestellt, dass noch nicht bei allen Bürgern der Region angekommen ist, dass ein Touristischer Arbeitskreis existiert und aktiv seine Arbeit aufgenommen hat. „Es muss weiter daran gearbeitet werden, die neu geschaffene Marke nach außen sichtbar zu machen“, stellt Erb fest. Auch das Erreichen und Einbinden der Leistungsträger, wie Gastronomie, Unterkunftsbetrieb und Freizeitanbieter läuft bisher noch nicht wie gewünscht. Dabei hofft die Projektbeauftragte auch auf die Mithilfe der Kommunen und der Menschen, die darin leben. „Seien Sie selbst Botschafter und sprechen Sie bei Ihrem nächsten Besuch in Ihrem Lieblingslokal vor Ort den Wirt oder Wirtin mal auf die Gießener Lahntäler an. Im Arbeitsalltag geht das Thema bei vielen unter“. Trotz aller Eigenkritik wurde die bisherige Arbeit des Touristischen Arbeitskreises und die Entwicklung der Region vom Lahntal Tourismus Verband während des Abends immer wieder als Best-Practice-Beispiel gelobt. „Es ist bemerkenswert was in so kurzer Zeit umgesetzt wurde“, resümiert Philipp Borchardt.
Borchardt informierte zudem umfassend über die Veränderungen im Tourismus über die letzten Jahre und zeigte auf, dass sich dank verschiedenster Transformationsprozesse, wie bspw. der Digitalisierung, heute neue Chancen ergeben. Aber auch die Anspruchsgruppen haben sich verändert. Nicht nur Gäste sollen sich vor Ort wohlfühlen. Die Lebensqualität der Ortsansässigen zu erhalten und Standortqualitäten für Unternehmen zu verbessern sind dabei ebenso zentrale Aspekte. Es wurde deutlich, dass sich die vielfältigen Aufgaben ohne ein Netzwerk und die Zusammenarbeit mit allen Funktionalpartnern und der jeweiligen Destination nicht bewältigen lassen.
Im Anschluss konnten die Mandatsträger in zwei moderierten Arbeitsgruppen zu den Themen „Organisation“ und „Infrastruktur“ gemeinsam Überlegungen anstellen, wie der Tourismus der Region in Zukunft weiterentwickelt werden sollte. Alle waren sich einig, dass die Zusammenarbeit und der Austausch der Kommunen weiter intensiviert werden sollte.
Im nächsten Schritt sollen die Leistungsträger eingeladen und informiert werden. „Wir hoffen auf eine rege Beteiligung“, so Erb.
(Pressemitteilung, Gießener Lahntäler, 21.10.2022)